Vereinsgeschichte

Als 1983 der Kirchenmusiker Wolfram Scharf als Kantor an die evang. Kirchengemeinde kam, formierte sich unter seiner Leitung ein kleiner, gemischter Chor, der mit barocken Kirchenkantaten an die Öffentlichkeit trat. Da die Finanzierung von Kirchenkonzerten mit Chor, Orchester und Solisten über Eintrittsgelder nicht realisierbar ist, wurde am 10.06.1985 ein eingetragener, gemeinnütziger Verein unter dem Namen Wilhelmsfelder Singkreis 1985 e.V. gegründet. Die Satzung definiert seinen Zweck als Pflege des geistlichen und weltlichen Chorgesanges mit oder ohne Instrumentalbegleitung, insbesondere zur Gestaltung kirchenmusikalischer Konzerte. Als Vorstand wurde Peter Ruse zum Vorsitzenden, Jürgen Schönbeck zum Stellvertreter und Marianne Würtenberg zur Schatzmeisterin gewählt. Mit 30 aktiven Sängerinnen und Sängern stand dem Dirigenten Wolfram Scharf ein Chor zur Verfügung, der zunächst mit geistlichen Abendmusiken an die Öffentlichkeit trat.
Bereits im September 1986 wurde mit dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel das erste große Oratorium aufgeführt. Das Konzert fand große Beachtung auch über die Grenzen von Wilhelmsfeld hinaus. Im Dezember 1986 folgte das „Weihnachtsoratorium“ von J.S.Bach, das 1987 noch einmal wiederholt wurde.

Im Jahr 1988 gewann der Chor den vom Süddeutschen Rundfunk ausgeschriebenen Chorwettbewerb in der Region Rhein/Neckar und nahm an der Endausscheidung in Ludwigsburg teil, die vom Fernsehen übertragen wurde.

Die immer besser werdende chorische Qualität ermöglichte die Aufführung großer Chorwerke, wie z.B. der „Paukenmesse“ von Josef Haydn sowie des“Requiems“ und der „Krönungsmesse“ von Mozart.

1991 veranstaltete der Chor ein Konzert mit „Spirituals und Gospels“, das, wie alle anderen Konzerte auch, großen Anklang fand. Im gleichen Jahr gestaltete der Chor das Maisingen des Süddeutschen Rundfunks im Mannheimer Luisenpark, das vom Rundfunk übertragen wurde und beteiligte sich zusammen mit der Bläsergruppe „Kurhessen-Waldeck“ am Evangelischen Kirchentag, der in Essen und Dortmund abgehalten wurde.

Im Sommer 1992 verließ Wolfram Scharf Wilhelmsfeld. Als neuer musikalischer Leiter konnte der in der Region bekannte und geschätzte Dirigent Markus Karch gewonnen werden. Mit ihm wurde 1992 das gewaltige Werk „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms ausgeführt. Diesem Konzert folgten 1993 die „Matthäus-Passion“ von Heinrich Schütz und das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das in der Wilhelmsfelder Odenwaldhalle aufgeführt wurde. 1994 wurde das Brahms’sche Requiem noch einmal in Gemeinschaft mit dem Kammerchor Schriesheim e.V. aufgeführt. 1995 veranstaltete der Chor zum 10-jährigen Bestehen ein Konzert mit „Broadway-Melodien“ in der Odenwaldhalle, dem noch im gleichen Jahr ein Spiritualkonzert folgte. Aus finanziellen Gründen konnten 1996 keine größeren Konzerte in Angriff genommen werden. Dafür gab es 1997 zwei Konzerte mit „Romantischer Chormusik“ und mit „Opern- und Operettenmelodien“. Ende 1997 wurde die musikalische Leitung von dem Kirchenmusiker Stefan Göttelmann übernommen. 1998 kamen das „Oratorio de Noel“ von Camille Saint-Saens, das „Magnificat“ von Vivaldi sowie die „Zigeunerlieder“ von Johannes Brahms zur Aufführung. Dann folgte die „Petite Messe Solenelle“ von G. Rossini, die zusammen mit dem „Vocalensemble Steinachtal e.V.“aufgeführt wurde. Im Bachjahr 2000 gestaltete der Singkreis ein besonderes musikalisches Ereignis, das allerdings auch sehr kostenintensiv war. Unter der Leitung von Stefan Göttelmann und der Mitwirkung des Freiburger Barockensembles „Musica poetica“ wurde das Bach’sche Weihnachtsoratorium (I-III) in barocker Aufführungspraxis musiziert.

Seit 2001 steht der Singkreis unter der musikalischen Leitung von Ria Günther. Mehrere Weihnachtsmusiken, ein Spiritualkonzert, ein Konzert mit Musik und Texten „rund um die Liebe“, vor allem aber die Aufführung der Es-Dur-Messe von Franz Schubert standen seither auf dem Programm. Zum 20. Jubiläum des Singkreises wird das Mozart’sche Requiem aufgeführt. Wesentliches Merkmal der Arbeit des Konzertchores ist eine intensiv betriebene Stimmbildung unter der Leitung erfahrener Gesangspädagogen wie Iris Wagner-Göttelmann und Bettina Böttinger. Die alljährlich im Herbst veranstalteten Singwochenenden, werden nicht nur zur intensiven Konzertvorbereitung genutzt. Es werden auch kleine Wanderungen unternommen und ein traditioneller, von den Chormitgliedern gestalteter Kabarettabend läßt die Gesel¬ligkeit nicht zu kurz kommen.

Darüber hinaus beteiligt sich der „Singkreis“ an weiteren kulturellen Veranstaltungen der Gemeinde Wilhelmsfeld, wie z.B. an den Konzertabenden „Wilhelmsfelder Bürger singen und musizieren“, an der musikalischen Gestaltung des Volkstrauertages, an Jubiläumsfeiern der örtlichen Vereine sowie am Maibaumstellen, das, vom „Singkreis“ initiiert, 1987 zum ersten Mal praktiziert wurde. Alljährlich wird auch ein „Weihnachtliches Singen und Musizieren“ in der katholischen Kirche von Wilhelmsfeld angeboten, bei welchem auch weihnachtliches Liedgut aus Österreich, Böhmen und anderen Ländern erklingt.

Die Absicht des Konzertchores „große Musik in kleine Gemeinden hinein zu tragen“ läßt sich nach wie vor nur über Spenden und Subventionen aus der Bürgerschaft von Wilhelmsfeld reali